Steckbrief

Gründungsjahr:            1934

Vereinsfarben:             schwarz/weiß

Mitglieder:                    472

Abteilungen:                 Fußball, Judo, Stockschützen, Damengymnastik, Mutter-Kind-Turnen, Kinder-Turnen, Rückenschule

Größte Erfolge:            Fußball: Aufstieg in die A-Klasse (heutige Kreisliga) unter Trainer Helmut Gnida

Stockschützen: Aufstieg in die Oberliga und Teilnahme am Deutschlandpokal

Judo: Mehrfache Pokalgewinne und Niederbayerische Meisterschaften

Der SC Neuhaus war zunächst ein Fußballverein. Begonnen hat seine Geschichte mit einer schwerwiegenden politischen Entscheidung. Nachdem Jahrzehnte lang ein gut nachbarliches Verhältnis über den Inn hinweg nach Österreich bestand, wurden 1934 die Grenzen geschlossen. Die Folge war auch für die sportbegeisterten Neuhauser zu spüren. Sie konnten nicht mehr in Österreich ihrem Hobby nachgehen.

Es gab wohl bereits einen Turnverein, wie in den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts vielfach üblich und bald bildete sich eine Interessensgemeinschaft für einen Fußballverein. Die künftigen Fußballer trafen sich im Sommerhäusl des "Schmidbauern Sepp". Unter dem Nussbaum im Garten wurde im Sommer 1934 der Sportclub Neuhaus ins Leben gerufen. Bürgermeister Georg Wein stellte dem neuen Sportverein umgehend ein Spielfeld zur Verfügung. Bald kämpften handfeste Gegner wie etwa Vilshofen mit dem SC Neuhaus um Tore und Punkte. Das Fußballgeschehen in Neuhaus spielte sich auf dem Platz am Ehebach ab, der auch heute noch als Spielfeld dient.

Erster Vorstand des neuen Vereins wurde Josef Lindner, der dann bis zum Beginn des zweiten Weltkriegs von Markus Kinateder abgelöst wurde. Der Kriegsbeginn war zugleich das frühe Ende des jungen Vereins. Mancher Spieler kehrte nicht mehr aus dem Krieg zurück. Der Verein bestand nicht mehr, der Platz sollte wieder der Landwirtschaft dienen. Nach dem Krieg im Jahr 1946, als der Schmidbauer Sepp aus der Gefangenschaft heimkehrte, wurde der SC Neuhaus wieder zum Leben erweckt. Obwohl der Sportplatz  landwirtschaftliche Nutzfläche geworden war, stellte der Eigentümer, die Gerberei Schifferer, das Gelände sofort wieder für den Fußball zur Verfügung. Noch einmal Sepp Schmidbauer: Er bezahlte die Pacht für zwei Jahre aus eigener Tasche im Voraus!

Nach dem Zweiten Weltkrieg übernahm zunächst Georg Zillner aus Dommelstadl die Führung des Vereins und wurde dann von Siegfried Hänig aus Passau abgelöst. Die Neuanfänge waren mühsam. Alte Soldatenschuhe wurden zu Fußballstiefel umgearbeitet, einige Vereinsmitglieder ließen sich Sportschuhe aus der Ostzone einzeln schicken, da nur Kilopäckchen zugelassen waren. ZU Auswärtsspielen fuhren die Neuhauser Sportler oft weite Strecken mit dem Fahrrad.

Durch die Heimkehr ehemaliger Kriefsgefangener wuchs die Mitgliederzahl des Vereins sehr schnell. Und auch die sportliche Kraft nahm zu. Nach harten Kämpfen gelang dem SC Neuhaus der Aufstieg aus der C-Klasse bis in die A-Klasse. Auch im Nachbarland Österreich stand der SC Neuhaus bald in einem guten Ruf. So kam es - nach Genehmigung zum gemeinsamen Grenzübertritt - zu begeisternden Spielen gegen Schärding, Münzkirchen oder Andorf.

Im Jahr 1954 spielte der SC Neuhaus in der B-Klasse. Leider wurde der Sportplatz durch das Jahrhunderthochwasser komplett zerstört. Die Tore und die Auffanggitter wurden von den Wassermassen weggerissen und nur durch viel Arbeit aller aktiven und passiven Vereinsmitglieder konnte der Platz schnell wieder bespielbar gemacht werden.

Mitte der sechziger Jahre stand der SC Neuhaus vor schwer wiegenden Sorgen und Problemen. Durch die Gründung von Nachbarvereinen kam es zu enormen Spielerabwanderungen. Fast wäre dadurch eine Auflösung des Vereins nötig geworden. Durch eine Reduzierung der Mannschaften und die große moralische Unterstützung des damaligen Vorstands Hans Ganczarsky und dessen Ehefrau Erika, wurde diese schwierige Zeit überwunden. Natürlich konnten währenddessen keine großen sportlichen Erfolge vermeldet werden. Der SC Neuhaus bildete jahrelang das Schlusslicht der C-Klasse. Nachdem 1976 auch noch der Sportverein DJK Reding-Mittich gegründet wurde, wanderten nochmals sieben wichtige Spieler von Neuhaus ab.

Durch beständigen Aufbau der Schüler- und Jugendmannschaften wurden in der Mitte der 70er Jahre auch die Weichen gestellt für höhere Ziele der Seniorenmannschaft. Hierbei machten sich vor allem Helmut Welke, Huber Baumgartner jun. Alois Hauzinger und Josef Szekely um den Verein verdient.

Im Jahre 1977 wurden durch sportbegeisterte Mitglieder des Vereins die Abteilung Judo gegründet. Erste Abteilungsleiter waren Rudolf Kölbl und Josef Schifferer. Beim Grenzlandfest 1977 zeigten die Judokas erstmals Ausschnitte aus ihrem Trainingsprogramm.

Ebenfalls 1977 gründete Christl Fleischmann und Margarethe Stenzel die Damengymnastik Gruppe, die sich bald großer Beliebtheit erfreute. Selbst aus Schärding und Passau nahmen Damen regelmäßig an den Stunden teil. o

Bei der Fußballabteilung zeigten sich wieder die ersten Erfolge. 1982 gelang der Neuhauser Ersten in einem Entscheidungsspiel gegen Rathsmannsdorf vor 400 Zuschauern in Jägerwirth im Elfmeterschießen der Aufstieg in die B-Klasse.

1983 gründete sich die Abteilung Stockschützen. Mit einer kleinen Gruppe ehemaliger Fußballer des SCN wurde der Spielbetrieb aufgenommen. Bald entschloss man sich, Turniere und Meisterschaften auszutragen. Die treibende Kraft war von Anfang an Helmut Welke. Er trieb auch 1983 den Beschluss voran, eine Unterkunftshütte bei den Asphaltstockbahnen zu errichten.

1984 konnte der SC Neuhaus sein 50-jähriges Bestehen mit der Weihe einer Fahne und des Sportplatzes feiern. Nicht lange bliebt der Klassenerhalt in der B-Klasse. Aber bereits 1987 war der SC Neuhaus wieder da. Im Meisterschafts-Endspiel gegen Neukirchen wurd die C-Klassenmeisterschaft gesichert. Der SC Neuhaus spielte bis 1997 in der B-Klasse. Mit der Zeit nahmen bis zu sechs Mannschaften im Jugend- und Seniorenbereich am Spielbetrieb teil.

Einer der größten Erfolge konnte der SC Neuhaus allerdings im Juni 1997 verbuchen. Die Spieler des SC Neuhaus errangen die Meisterschaft in der B-Klasse Pocking und gehörten fortan zur A-Klasse (Kreisliga) Passau. Große Verdienste hatte hier Trainerlegende Helmut Gnida. Nach dem Abstieg spielte der SCN bis 2002 in der Kreisklasse. Danach folgte der Abstieg in die A-Klasse.

Im Jahr 2003 stieg man durch einen Erfolg in der Relegation gegen den SV Reut in die Kreisklasse auf. Bereits in der Saison 2003/2004 musste der Gang in die A-Klasse wieder angetreten werden. Erst in der Saison 2009/2010 stieg der SC Neuhaus wieder in die Kreisklasse auf.

In den Folgejahren dümpelte der SCN in den unteren Bereichen der A-Klasse. Teilweise war es schwierig überhaupt eine Erst Mannschaft stellen zu können. Der sportliche Erfolg blieb aus.

In der Saison 2015/2016 fassten die Vorstände des SC Neuhaus/Inn und des TSV-DJK Sulzbach/Inn den Entschluss gemeinsame Sache zu machen. Man wollte die Kräfte bündeln und eine starke Truppe aus den beiden Teams formen. Die Trainer Florian Lehner und Sebastian Binar übernahmen diese schwierige Aufgabe. Durch die gute Zusammenarbeit der beiden Vereine, war diese Entscheidung ein Glücksgriff. Bereits in der ersten gemeinsamen Saison konnte die SG Neuhaus/Sulzbach den Aufstieg in die Kreisklasse fix machen.

Nach zwei Jahren in der Kreisklasse, befindet man sich nun in der A-Klasse Passau im Neuaufbau. Dank der beharrlichen Jugendarbeit der letzten Jahre, konnten viele junge Spieler in den Herrnbereich aufgenommen werden.

In den Jahren 2019 / 2020 arbeiten die Verein SC Neuhaus/Inn, TSV-DJK Sulzbach sowie die DJK Vornbach in der Jugendarbeit Abteilung Fußball zusammen. Dies durchaus mit dem Erfolg. So können einige Jugendmannschaften in den jeweiligen Kreisligen ihr können zeigen.

In der Saison 2020 / 2021 konnte aufgrund der Corona-Pandemie kein regelmäßiger Spielbetrieb abgehalten werden. Alle Abteilungen waren ausgebremst.

Die Saison 2021 / 2022 startet nach der Corona-Pandemie mit einem Novum. Aufgrund der großen Anzahl an Spielern und Neuzugängen aus den Jugendbereichen wurden erstmals 3 Herrenmannschaften gemeldet. Die zweite Herrenmannschaft spielt nun in der A-Klasse Passau 2 als aufstiegsberechtigte Mannschaft. Hier wurde eine Spielgemeinschaft zusammen mit den Mannschaften TSV-DJK Sulzbach und DJK Vornbach gegründet. Im Herbst 2021 erfolgt der Trainerwechsel von David Buchwinkler auf Leo Bischof und Thomas Wollherr. Max Schmoigl und Dominik Hoppe betreuen die 2. und 3. Mannschaft.

Am 17.09.2021 wurde Ernst Winterstetter in seinem Amt als Vorstand bestätigt.

1934 - 1936                           Josef Lindner

1936 - 1939                           Markus Kinateder

1939 - 1945                           *Kriegsgeschehen*

1946 - 1947                           Georg Zillner

1947 - 1950                           Siegfried Häning

1950 - 1952                           Willi Schrepf

1952 - 1954                           Josef Schmidbauer

1954 - 1976                           Hans Ganczarsky

1976 - 1978                           Werner Geyer

1978 - 1988                          Alois Hauzinger

1988 - 1989                          Karl Peschl sen.

1989 - 2000                         Alois Hauzinger

2000 - 2011                          Richard Strauß

2011 -  2012                          Ernst Mayerhofer (komisarisch)

2013 - heute                        Ernst Winterstetter